Wenn ein Buch dein Leben ändert
Als Markus C. Müller in einer Flughafenbuchhandlung das Buch "5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen" in den Händen hielt, lief es ihm beim Blick auf das Inhaltsverzeichnis eiskalt über den Rücken. Da stand, welche Selbstvorwürfe Menschen vor ihrem Tod am meisten plagen. Etwa den Kontakt mit Freunden vernachlässigt, ein Leben geführt zu haben, das sich nur daran orientierte, was andere von einem erwarten oder vor lauter Arbeit keine Zeit für Familie gehabt zu haben.
Eine lebensverändernde Entscheidung
Schon am nächsten Tag reichte Markus C. Müller – damals 41 – seine Kündigung ein.
Mich haben damals alle für verrückt erklärt. Ich wusste: exakt das würde ich einmal bereuen, wenn mir der Tod bevorsteht.
Er reiste, erlebte es zum ersten Mal, wie es sich anfühlt, kein Ziel zu haben, kam damit nur schwer klar. Als er einen Bericht von einem Hospizbegleiter las, wusste er, dass er seine Berufung gefunden hat. Er absolvierte eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter. Er lernte durch den Umgang mit Sterbenden, was wirklich wichtig ist im Leben.
Ich bin überzeugt: man sollte sein Leben vom Ende her denken.
Hilfe für pflegende Angehörige als Sterbebegleiter
Durch seine Arbeit als Sterbebegleiter erlebte er auch die Not der pflegenden Angehörigen, die oft nahe am physischen und psychischen Zusammenbruch sind. Zusammen mit einem Bekannten entwickelte er einen digitalen Pflegebegleiter, die App Nui Care, für die er 2024 mit dem Bayerischen Digitalpreis ausgezeichnet wurde.
Luxus macht nur kurz glücklich, der Reiz lässt rasch nach. Ist es das noch größere Auto, ist es der Streit mit der Freundin um den Abwasch? Oder nehme ich lieber meine Freundin in die Arme und sage ihr: Ich liebe dich.