Als Schauspieler brillierte er in verschiedensten Rollen. Sein Leben war das eines Stars: Fünf Ehen, Triumphe, Skandale und Abstürze. Sechs wichtige Stationen aus dem Leben von Tony Curtis.
- Berühmt nach ein paar Filmsekunden: „Criss Cross“ von 1949
- Rolle seines Lebens: Tony Curtis in „Manche mögen’s heiß” von 1959
- Tony Curtis kann auch böse: „Boston Strangler“ von 1968
- Der Playboy-Klassiker: mit Roger Moore in „Die Zwei“
- Außer Form in den 80ern: Tony Curtis auf Drogen
- Versöhnliches zum Ausklang: Als Maler in Las Vegas
Berühmt nach ein paar Filmsekunden: „Criss Cross“ von 1949

Die USA der Nachkriegsjahre. Tony Curtis hieß noch Bernard Schwartz. Niemand kannte ihn. Er war der Sohn jüdischer Einwanderer aus Ungarn und hasste seinen deutschen Namen. Beim berühmten Regisseur Erwin Piscator nahm er Schauspielunterricht.
Im Film „Criss Cross“ von 1949 bekam er eine kleine Tanzszene. Sein Name wurde im Abspann nicht genannt. Zehntausende Fans jedoch schrieben an das Studio und wollten wissen, wer der „schöne Junge“ sei, mit dem Yvonne De Carlo getanzt habe. Ein Star war geboren und nannte sich jetzt: Tony Curtis.
Rolle seines Lebens: Tony Curtis in „Manche mögen’s heiß” von 1959

Noch heute gilt der Klassiker von Billy Wilder als beste amerikanische Komödie aller Zeiten. Tony Curtis verkörperte Joe und Josephine: ein Musiker auf der Flucht vor der Mafia und daher meistens wie sein Freund Jerry (Jack Lemmon) als Frau verkleidet.
Als vermeintlicher Millionär bezirzt er Sugar „Kane“ Kowalczyk, gespielt von Marilyn Monroe. Als er erfährt, dass sie singt und Jazz mag, spricht er die legendären Zeilen: „Some like it hot. I personally prefer classical music“, manche mögen's heiß, er bevorzuge hingegen klassische Musik.
Als Hollywood-Star spielt er nun an der Seite von Cary Grant, Kirk Douglas und James Stewart.
Tony Curtis kann auch böse: „Boston Strangler“ von 1968

Ende der 1960er-Jahre erlebt Tony Curtis seine erste Krise. Er gilt als bestbezahlter Schauspieler seiner Zeit. Nacheinander jedoch scheitern seine Ehen mit Janet Leigh und der jungen Schauspielerin Christine Kaufmann.
Als auch die großen Hollywood-Studios finanziell straucheln, versucht sich Tony Curtis als Charakterdarsteller. In „Boston Strangler“ von 1968 spielt er an der Seite von Sally Kellerman einen Frauenmörder. Es ist der letzte große Kinofilm mit Tony Curtis in einer gefeierten Rolle.
Der Playboy-Klassiker: mit Roger Moore in „Die Zwei“

Die neue Macht in den 1970ern war das Fernsehen. Als überhaupt erster Kinostar übernahm Tony Curtis die Hauptrolle in einer Fernsehserie. An der Seite von Roger Moore in der Serie „The Persuaders“ („Die Zwei“) wurde er nun auch der bestbezahlte Fernsehschauspieler der Welt.
„Die Zwei“ machte Tony Curtis auch in Deutschland zum Star: Ein amerikanischer Draufgänger und ein britischer Snob, die wie durch ein Wunder in immer neue Abenteuer verwickelt werden. Die Serie lief gleich mehrfach im deutschen Fernsehen.
Außer Form in den 80ern: Tony Curtis auf Drogen

Ende der 1970er-Jahre brennen bei Tony Curtis offenbar die Sicherungen durch. Obwohl er als Schauspieler weiter hoch erfolgreich ist, mehren sich die Berichte über Alkoholmissbrauch und Kokainsucht. Auch seine dritte Ehe mit Leslie Allen scheitert. Er wird mit immer neuen jungen Frauen in der Boulevardpresse abgelichtet.
Die passende Rolle für diese Jahre des Kontrollverlusts: Der schmierige Manager Marvin Lazar, der ein jugendliches Baseball-Team zum Erfolg führen soll, vor allem aber seinen eigenen Erfolg im Blick hat.
Versöhnliches zum Ausklang: Als Maler in Las Vegas

An seine großen Erfolge kann Tony Curtis später nicht mehr anknüpfen. Mitte der 1980er-Jahre macht er eine erfolgreiche Entziehungskur. Doch die privaten Probleme reißen nicht ab. Eine vierte Ehe scheitert. Sein Sohn Nicolas stirbt 1994 im Alter von nur 22 Jahren an einer Überdosis Heroin.
Ruhe findet Tony Curtis in den letzten zwölf Jahren seines Lebens an der Seite seiner fünften Ehefrau Jill Vandenberg. Er entdeckt die Malerei für sich und stellt 2007 in Las Vegas seine Bilder aus.
In Ungarn, seinem Herkunftsland, unterstützt er den Erhalt und die Pflege jüdischer Friedhöfe und Synagogen. Bis in seine letzten Lebenstage spielt er in Filmen mit. Er stirbt am 29. September 2010 in seinem Haus in Las Vegas an Herzversagen.