Mit einer Hubbühne hat die Tierrettung Unterland zwei Mäusebussard-Babys aus ihrem Nest 20 Meter hoch in einem Baum in Bad Rappenau (Kreis Heilbronn) geborgen. Sie waren verlassen, Passanten hatten die Mutter und ein Geschwister-Küken tot am Boden entdeckt. Die beiden Kleinen seien inzwischen außer Lebensgefahr und es gehe ihnen sehr gut, sagte Helmut Weber, der Leiter der Nabu-Greifvogelpflegestation Bad Friedrichshall (ebenfalls Kreis Heilbronn) auf SWR-Anfrage.




Rettung verletzter Wildtiere: Über 70 Greifvögel in Bad Friedrichshall in Pflege
Helmut Weber päppelt seit 50 Jahren kranke und verletzte Vögel auf. Mehr als 36.000 Tiere hat er inzwischen gesundgepflegt. Derzeit hat die Pflegestation des Naturschutzbunds (NABU) in Bad Friedrichshall Hochkonkunktur. Mehr als 70 Tiere sind derzeit dort untergebracht. Viele wurden bei Autounfällen verletzt, einige seien im Stacheldraht hängen geblieben, so Weber.

Pflegestation: Ein Zuhause auf Zeit
In Bad Friedrichshall bleiben sie laut Helmut Weber so lange, bis die Verletzungen verheilt sind. Dann wildern er und sein Team die Vögel wieder aus. In großen Flugvolieren können sich die gefiederten Pflegefälle langsam wieder an die Freiheit gewöhnen.
Dabei sei die Greifvogelpflegestation Bad Friedrichshall finanziell notorisch klamm. Strom, Wasser oder Futter - 43.000 bis 46.000 Euro koste der Betrieb pro Jahr, wie Weber vorrechnet. Der Zuschuss des Landes betrage gerade mal 16.000 Euro. Soll heißen: Die Einrichtung ist auf Spenden angewiesen.
Hoffnung auf Pflegefamilie
Möglicherweise haben die beiden geretteten Mäusebussard-Küken inzwischen ein neues Zuhause in Aussicht. Weber würde sie gerne bei einer anderen Mäusebussard-Familie unterbringen, damit die sie großzieht. Ob das klappt? Er ist gespannt. Einen möglichen Horst hat er schon entdeckt.