Nach dem Bundesliga-Abstieg mit der SG BBM Bietigheim hat Trainer Iker Romero den Rhein-Neckar Löwen heftige Vorwürfe gemacht. Dabei kritisierte der Spanier den Mallorca-Trip einiger Spieler mitten im Saison-Endspurt. "Das werde ich niemals vergessen. Nicht wegen mir", sagte Romero beim Livesport-Portal "Dyn" und deutete auf seine Schützlinge: "Wegen diesen 17 Leuten."
Rhein-Neckar Löwen nach Malle-Trip desolat
Was war passiert? Ein Teil der Mannheimer Mannschaft hatte Ende Mai ein spielfreies Wochenende für einen Team-Ausflug nach Mallorca genutzt. Am darauffolgenden Spieltag folgte ein völlig desolater 26:33-Auftritt gegen den TVB Stuttgart, einem von Bietigheims Konkurrenten im Abstiegskampf.
"Wenn eine Mannschaft nach Malle geht vor dem Stuttgart-Spiel, das ist nicht fair", schimpfte Romero. Anschließend richtete sich der Bietigheim-Coach direkt an die Verantwortlichen bei den Mannheimern und versprach: "Das kommt immer zurück."
Auch Löwen-Coach Sebastian Hinze war von der Leistung seiner Mannschaft damals not amused: "Das war ein Auftritt, den wir so nicht stehen lassen können und der Konsequenzen haben wird."
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Mit elf Toren in seinem letzten Spiel für die Rhein-Neckar Löwen verabschiedet sich Knorr von der deutschen Handball-Bühne. Gegen Meister Füchse Berlin wäre er fast zum Partycrasher geworden.
Konsequenzen, die auch Bietigheim tragen muss. Denn die zwei Punkte, die Stuttgart in diesem Spiel holte, waren letztendlich ausschlaggebend für deren Klassen-Verbleib. Denn der TVB kommt auf 18 Pluspunkte, Bietigheim auf 17. Nach nur einem Jahr muss der Außenseiter damit wieder in die 2. Liga zurückkehren.
Bietigheim hatte den Klassenerhalt in der eigenen Hand
Zur Wahrheit gehört jedoch auch: Bietigheim hatte den Klassenerhalt in der eigenen Hand und hätte sich wenige Tage nach dem überraschenden Punktgewinn bei der SG Flensburg-Handewitt im Keller-Duell gegen den HC Erlangen den zweiten direkten Konkurrenten vom Leib halten können. Auf die 23:29-Niederlage am 1. Juni hatte der Mallorca-Trip der Rhein-Neckar Löwen keinerlei Einfluss.
So wurde der fulminante Saison-Endspurt der Bietigheimer nicht mit dem Klassenerhalt belohnt. Romero attestierte seiner Mannschaft trotzdem einen großen Kampfgeist: "Sie gehen morgen nach Malle", kündigte der 44-Jährige an.
Löwen-Sportdirektor Uwe Gensheimer reagierte in der "Bild"-Zeitung verhalten auf Romeros Wutrede. "Ich habe davon gehört, ja. Ich hatte mit Iker schon Kontakt. Mehr gibt’s dazu gerade nicht zu sagen", sagte der ehemalige Nationalspieler.