Basketball | BBL Playoffs

"Einfach nice": Academics Heidelberg feiern Coup beim FC Bayern München

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Von Autor/in Johann Schicklinski

Es war ein echter Coup: Im ersten Spiel des Playoff-Halbfinals der BBL düpierten die MLP Academics Heidelberg den FC Bayern München in dessen Halle. Die Kurpfälzer gehen nun mit breiter Brust ins zweite Spiel gegen den amtierenden deutschen Meister.

Geschichte haben die Heidelberger Basketballer bereits Ende Mai durch den ersten Einzug ins Playoff-Halbfinale seit 50 Jahren geschrieben. Doch die Story ist noch lange nicht auserzählt: Im ersten K.o.-Spiel in der Runde der letzten Vier setzten sich die Academics nach einer starken Leistung mit 95:90 bei Bayern München durch. Dabei war der amtierende deutsche Meister als klarer Favorit in das Match gegangen, zumal vor eigener Kulisse.

Die Bayern sahen sogar lange wie der sichere Sieger aus. Trotz durchwachsener Leistung setzten sie sich nach der Pause auf zehn Punkte ab. Doch dann drehte Heidelberg auf. Das Team, das in der vergangenen Saison fast abgestiegen wäre, kämpfte sich zurück, behielt im Schlussviertel die Nerven und machte schließlich den überraschenden Auswärtssieg perfekt. Damariae Horne (26 Punkte), Michael Weathers (23) und Marcel Keßen (17 ) waren die Sieggaranten für die Academics.

Headcoach Danny Jansson: "Schwer, uns zu schlagen"

Dementsprechend war die Stimmung bei den Heidelbergern nach dem Spiel. "Seit wir in den Playoffs sind, habe ich das Gefühl, dass alles Weitere für uns nur ein Plus ist", sagte Danny Jansson, Headcoach der Academics. "Es gibt irgendetwas mit diesen sieben, acht Jungs, was einfach klickt und funktioniert. Am Ende treffen wir natürlich auch einige harte Würfe, das macht es dann schwer, uns zu schlagen. Jetzt müssen wir uns erholen und uns auf Spiel zwei konzentrieren."

Marcel Keßen: "Können jeden Gegner schlagen"

Ähnlich war die Gemütslage beim stark aufspielenden Keßen, der neben seinen 17 Zählern auch noch elf Rebounds holte. "Wir hatten gar keinen Druck heute, wissen aber, dass wir jeden Gegner schlagen können, wenn wir unser Ding machen", sagte der 28-Jährige im ARD-Interview. "Einfach nur nice, dass wir gewonnen haben."

Entscheidend war für Keßen die Einstellung, die die Academics an den Tag legten. "Wir haben extrem viel Selbstvertrauen. Wir haben über die Saison gelernt, dass wir einen kühlen Kopf behalten müssen und immer wieder zurückkommen können", sagte er. "Wenn wir uns Spiel machen und unserer Verteidigung funktioniert, dann können wir jeden schlagen."

Elias Harris: "Momentum ist ganz klar auf Heidelberger Seite gekippt"

Bei Bayern München war die Stimmung nach der Heimpleite indes im Keller. "Das Momentum ist ganz klar auf die Heidelberger Seite gekippt. Sie haben es wirklich gut gemacht und über 40 Minuten lang gekämpft", bilanzierte Elias Harris, während FCB-Coach Gordon Herbert anerkannte: "Heidelberg hat mit viel Selbstvertrauen gespielt."

Die Academics müssen jetzt "nur" noch ihre Heimspiele gewinnen, um die Best-of-five-Serie für sich zu entscheiden. "Wir müssen genau so weitermachen, die Underdog-Rolle liegt uns", blickte Keßen voraus. "Wir dürfen nur nicht arrogant werden und denken, es läuft von alleine." Am besten schon am Mittwoch (20 Uhr) - dann findet das zweite Spiel in Heidelberg statt.

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Johann Schicklinski