Bayern ist im Finale, für Heidelberg ist es das Ende einer historischen Saison. Und es war knapp, sehr knapp. Denn die Academics Heidelberg mussten sich dem FC Bayern Basketball im vierten Spiel dieser Halbfinal-Serie erst in der Verlängerung geschlagen geben. Dort ging den Kurpfälzern jedoch die Luft aus. Am Ende war es eine 82:94-Niederlage. "Ich glaube, wir können einfach sehr, sehr stolz sein", sagte Heidelbergs Paul Zipser. "Es ist natürlich schade, dass wir nicht in ein fünftes Spiel gehen konnten, doch mittlerweile überwiegt die Freude." Die Bayern stehen damit nach 3:1-Siegen in der Best-of-five-Serie im Finale der Basketball-Bundesliga.
Heidelberg begann furios und dominierte die Bayern geradezu von der Dreier-Linie. DJ Horne bewies in dieser Phase seine Treffsicherheit, verwandelte drei von drei Dreiern und brachte die Kurpfälzer damit früh in Führung. 89 Prozent Wurf-Quote und gute Defensiv-Arbeit unter dem Korb (zwölf Rebounds) bedeuteten eine stabile 14-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel (28:14).
Weathers und Dibba kontern die Bayern aus
Den Schwung konnten die Heidelberger mit ins zweite Viertel nehmen. Diesmal waren es Bakary Dibba und Michael Weathers, die die zunächst anhaltende Wurfschwäche der Bayern wieder und wieder für schnelle Gegenangriffe nutzten. So konnte das von Danny Jansson trainierte Team den Vorsprung zwischenzeitlich auf 17 Punkte ausbauen. Kurz vor der Pause fanden die Bayern zurück ins Spiel. Weil die Academics nicht mehr so konsequent unter dem Korb verteidigten und auch im Angriff plötzlich jegliche Effizienz vermissen ließen, konnte München aufholen. "Es hat viel Energie gekostet, dorthin zu kommen, und das haben wir zu schnell wieder hergeschenkt", bilanzierte Zisper. Denn nach fast drei Minuten ohne eigenen Punkt schmolz die Führung zur Halbzeit auf 41:36.
Nun war Heidelberg unter Druck. Bayerns Niels Giffey versenkte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit drei Dreier nacheinander und konnte zum zwischenzeitlichen 50:50 ausgleichen. Es entwickelte sich ein enges Spiel in dem Heidelberg ganz knapp die Nase vorn hatte. So gingen die Academics mit einer 62:58-Führung ins letzte Viertel.
Obst bringt Bayern in Führung
Dort kämpften sich die Bayern Punkt für Punkt heran und gingen nach einem Dreier von Andreas Obst erstmals im letzten Viertel in Führung. Heidelberg spielte in der Folge fahrig, sah sich zu immer schwierigeren Würfen gezwungen und vergab in der entscheidenden Phase einen Angriff nach dem anderen. Bayern baute die Führung auf fünf Punkte aus. Das Spiel schien entschieden, doch Ryan Mikesell und Erol Ersek retteten Heidelberg doch noch in die Verlängerung.
Dort hatten die Bayern jedoch leichtes Spiel. Schnell gingen sie in Führung und brachten Angriff um Angriff routiniert ins Ziel und zogen letztlich verdient ins Finale ein. Heidelberg verabschiedet sich jedoch erhobenen Hauptes aus der Saison, denn erstmals seit dem Wiederaufstieg 2021 standen die Academics in einem Halbfinale - und das, nachdem sie in den Spielzeiten zuvor ausschließlich gegen den Abstieg gekämpft hatten.