Goethe, Schiller, Lessing und die anderen. Hörspiele nach großen Dramen, aber auch nach Klassikern der Literatur bieten nach wie vor ganz großes Kino.
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Friedrich Schiller: Wallensteins Tod
Wallensteins Tod spielt 1634 während des 30jährigen Kriegs und ist ein Lehrstück über die Hybris der Macht. Zu hören sind große Schauspielerstimmen wie Elisabeth Flickenschild und Paul Hoffmann.
Mit: Fritz Valk, Paul Hoffmann, Rolf Henninger, Harald Baender u.a. | Musik: Rolf Unkel | Regie: Leopold Lindtberg | Produktion: SDR 1955 -
Honoré de Balzac: Oberst Chabert
1832 erschienen, greift Balzacs Erzählung ein Thema auf, das zu allen Kriegszeiten spielen könnte: Chabert, Oberst der Napoleonischen Armee, wird 1807 nach der verlustreichen Schlacht bei Preußisch Eylau offiziell für tot erklärt. Aber er überlebt und kehrt nach Paris zurück. Ein Kampf um Soldatenehre, bürgerliche Identität und finanzielles Auskommen beginnt. Denn seine Frau hat wieder geheiratet und das Vermögen auf sich überschrieben. In diesem Hörspiel von 1948 hat sich die Erfahrung der Rückkehr der heimgekehrten Soldaten ins bewegende Spiel der Mitwirkenden eingeschrieben.
Mit: Erich Ponto, Ruth Leuwerik, Paul Hoffmann, Walter Thurau u. a. | Hörspielfassung und Regie: Oskar Nitschke | Produktion: Radio Stuttgart 1948. -
Anton Čechov: Das Drama auf der Jagd
"Das Drama auf der Jagd" schrieb Čechov als 24-Jähriger: Ein Untersuchungsrichter erscheint in einer Zeitungsredaktion und bringt ein Manuskript. Das Sujet: Liebe und Mord; der Ort der Handlung: ein heruntergekommenes russisches Gut; die Protagonisten: ein attraktiver Untersuchungsrichter, ein verlotterter Graf, ein verwitweter Verwalter und eine aufstrebende junge Försterstochter.
Mit: Martin Feifel, Jens Wawrczeck, Bernhard Schütz, Traugott Buhre, Bibiana Beglau, Susana Fernandes-Genebra, Matthias Habich, Ingo Hülsmann, Philipp Otto, Walter Renneisen, Katja Danowski, Julika Eisinger | Musik: Thomas Leboeg |
Hörspielbearbeitung und Regie: Beate Andres | Produktion: SWR 2004 -
Charles Dickens: Oliver Twist
Oliver Twist wächst Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Armenhaus zu Dunbridge auf. Hunger, schwere Arbeit und Prügel füllen seine Tage aus. Eines Tages bittet er um etwas mehr Essen. Für diese "Frechheit" wird er bestraft und an einen Totengräber verkauft, in dessen Werkstatt er von den älteren Lehrlingen gequält wird.
Er flüchtet nach London, gerät in die Fänge von Dieben und erlernt deren Handwerk. Als er vor Gericht gebracht wird, erbarmt sich der reiche Mr. Brownlow und nimmt ihn auf. Die Diebesbande macht sich unterdessen auf die Suche nach dem Jungen.
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Charles Dickens
Mit: Wolf Osenbrück, Katharina Brauren, Ernst Walter Mitulski, Armas Sten Fühler u. a.
Komposition: Hans Vogt
Komposition: Hans Vogt
Hörspielbearbeitung: Max Gundermann
Regie: Walter Knaus
SDR 1957 -
Denis Diderot: Jakob und sein Herr (1/3) – Radioroman in drei Folgen
Folgt unser Leben einem vorherbestimmten Schicksal oder haben wir die Fäden selbst in der Hand? Das fragen sich Jakob und sein Herr in Diderots amüsantem Meisterwerk.
Komposition: Helge Jörns | Übersetzung aus dem Französischen und Hörspielbearbeitung: Hans Magnus Enzensberger | Regie: Manfred Marchfelder | Mit: Stefan Wigger, Klaus Herm, Otto Sander, Margot Leonhard, Christa Lorenz, Christian Brückner u.a. | Produktion: SR/SWF 1979 -
Denis Diderot: Jakob und sein Herr (2/3) – Radioroman in drei Folgen
Folgt unser Leben einem vorherbestimmten Schicksal oder haben wir die Fäden selbst in der Hand? Das fragen sich Jakob und sein Herr in Diderots amüsantem Meisterwerk.
Komposition: Helge Jörns | Übersetzung aus dem Französischen und Hörspielbearbeitung: Hans Magnus Enzensberger | Regie: Manfred Marchfelder | Mit: Stefan Wigger, Klaus Herm, Otto Sander, Margot Leonhard, Christa Lorenz, Christian Brückner u.a. | Produktion: SR/SWF 1979 -
Denis Diderot: Jakob und sein Herr (3/3) – Radioroman in drei Folgen
Folgt unser Leben einem vorherbestimmten Schicksal oder haben wir die Fäden selbst in der Hand? Das fragen sich Jakob und sein Herr in Diderots amüsantem Meisterwerk.
Komposition: Helge Jörns | Übersetzung aus dem Französischen und Hörspielbearbeitung: Hans Magnus Enzensberger | Regie: Manfred Marchfelder | Mit: Stefan Wigger, Klaus Herm, Otto Sander, Margot Leonhard, Christa Lorenz, Christian Brückner u.a. | Produktion: SR/SWF 1979 -
André Gide: Der schlecht gefesselte Prometheus
In André Gides humorvoller Version des Mythos befreit sich Prometheus und verspeist den Adler in einem Pariser Restaurant mit Gästen wie den Monsieurs Zeus, Damokles und Cocles.
Mit: Kurt Lieck (Prometheus), Erwin Klietsch, Arthur Mentz, Alexander Hegarth u. a. | Hörspielbearbeitung: Helmut F. Hilke | Komposition: Karl Sczuka | Regie: Gerd Beermann | Produktion: SWF 1951 -
André Gide: Theseus
„Die ersten und wichtigsten Siege des Menschen waren die über die Götter.“ Andre Gide, Literaturnobelpreisträger von 1947, lässt Theseus, der Begründer des alten Athens und Überwinder der Gewaltherrschaft des Minotaurus, sein Leben resümieren.
Kurz vor seinem Tode erkennt er versöhnt, dass der Menschen Glück und Freiheit trotz allen Elends immer zuerst an Abenteuer- wie Lebenslust gebunden ist, an Respektlosigkeit gegenüber Traditionen und Herrschern. Erst später soll alles in sachliches Abwägen münden.
Mit: Peter Lühr, Horst Beilke, Cläre Ruegg u. a.
Bearbeitung: Gert Westphal
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Schulz, Lock
Regie: Karl Peter Biltz
Produktion: SWF 1951 -
E. T. A. Hoffmann: Der goldene Topf – Ein Märchen aus der neuen Zeit
Das 1814 erschienene Märchen von E. T. A. Hoffmann, teils mythisch, teils ironisch-distanziert vorgetragen, gilt als einer der Höhepunkte deutscher Romantik, als zugleich Aufklärung und Wissenschaft begannen, die Welt zu entzaubern. Mit den magischen Zaubertricks der Märchenkunst (Flüche wirken, das Böse nimmt Gestalt an in Schlangen wie Hexen) wird die Geschichte des Studenten Anselmus in Dresden erzählt. Er muss sich entscheiden, entweder im sicheren wie langweiligen Käfig des Alltags oder im spannenden, aber gefährlichen Land der Poesie zu leben - und nicht zuletzt zu lieben.
Von E. T. A. Hoffmann
Mit: Kurt Haars, Hans Caninenberg, Hans Mahnke, Elsa Pfeiffer u. v. a.
Komposition: Otto Erich Schilling
Hörspielbearbeitung: Wolfgang Lohmeyer
Regie: Robert Vogel
SDR 1952 -
Hugo von Hofmannsthal: Der weiße Fächer
Trauer um den Tod des Geliebten und Wiederkehr von Liebes- und Lebenslust thematisiert Hofmannsthals Versdrama von 1897 gleicht einem federleichten Zauberspiel. | Mit: Kunibert Gensichen, Harald Baender, Elsa Pfeiffer, Herbert Fleischmann, Edith Heerdegen, Käthe Lindenberg, Renate Junker | Bearbeitung: Peter Kehm | Regie: Cläre Schimmel | Produktion: Süddeutscher Rundfunk 1949
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Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise
Der Jude Nathan hat vor vielen Jahren ein christliches Waisenkind angenommen und es als seine Tochter Recha aufgezogen. Recha wird bei einem Brand von einem Tempelherrn gerettet. Dieser ist Rechas Bruder und ihr gemeinsamer Vater ein verschollener Bruder des Sultans Saladin. Saladin ist in Geldverlegenheiten und findet schließlich die Hilfe Nathans.
Vom Sultan befragt, welche Religion die wahre sei, das Christentum, das Judentum oder der Islam, antwortet Nathan mit der Parabel von den drei Ringen, die einander so sehr gleichen, dass sie in ihrem Wert nicht mehr zu unterscheiden sind.
Nach dem gleichnamigen Drama von Gotthold Ephraim Lessing
Mit: Erich Ponto, Ernst Fritz Fürbringer, Edith Heerdegen, Hans Helmut Dickow, Lina Carstens u.a. | Komposition: Rolf Unkel | Hörspielbearbeitung und Regie: Paul Hoffmann | SDR 1956 -
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti
Prinz von Guastalla ist seiner Geliebten, Gräfin Orsini, überdrüssig, und er hat sich in Emilia Galotti verguckt. Er will Emilia, obwohl er von ihrer bevorstehenden Verlobung weiß. Sein Kammerherr Marinelli soll sie ihm zuführen. Der skrupellose Marinelli schreckt vor nichts zurück – Emilias Verlobter wird bei einem Überfall getötet. Aus Eifersucht verrät Gräfin Orsini Emilias Vater die schmutzigen Machenschaften und steckt ihm einen Dolch zu. Und Emilia? Sie hat Angst vor ihrer eigenen Verführbarkeit und bittet um den Tod.
Nach dem bürgerlichen Trauerspiel
Von Gotthold Ephraim Lessing
Komposition: Henrik Albrecht
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Fritzi Haberlandt, Hans-Michael Rehberg, Hille Darjes, Maximilian von Pufendorf u. v. a.
SWR 2006 -
Niccolò Machiavelli: Mandragola
Es ist ein altes Thema, das in der bekanntesten Renaissance-Komödie ganz neu verhandelt wird: Der junge Callimaco begehrt die mit Nicia verheiratete schöne Lucrezia. Um sie zu bekommen, muss er mithilfe des gewitzten Ligurio eine Intrige in Gang setzen, in der ein angeblich tödlicher Zaubertrank und ein korrupter Mönch entscheidende Rollen spielen.
Machiavellis “Mandragola” veranschaulicht mit viel Esprit sein Konzept der virtù und ist damit die ideale Ergänzung zu seinem berühmten Hauptwerk “Il Principe / Der Fürst”.
Nach der gleichnamigen Komödie
Von Niccolò Machiavelli
In der Fassung von Ashley Dukes und Ingeborg Strudthoff
Mit: Wolfgang Stendar, Hans Mahnke, Rolf Kutschera, Peter Lühr, Hans-Helmut Dickow, Lieselotte Rau u. a.
Musik: Rolf Unkel
Hörspielbearbeitung: Carl Dietrich Carls
Regie: Oskar Nitschke
SDR 1958 -
Eduard Mörike: Mozart auf der Reise nach Prag
Es ist ein klarer, sonniger Herbsttag des Jahres 1787. Beim Schloss des Grafen von Schinzberg macht Wolfgang Amadeus Mozart eine kurze Rast. Er ist mit seiner Ehefrau Constanze auf dem Weg nach Prag, wo sein „Don Giovanni“ uraufgeführt werden soll, den er noch gar nicht vollendet hat.
Im Schloss feiert die gräfliche Familie gerade die Verlobung der Nichte Eugenie. Das Fest findet seinen Höhepunkt, als Mozart sich an den Flügel setzt und aus seiner Oper vorspielt. Während die Gesellschaft begeistert reagiert, spürt einzig Eugenie die Unausweichlichkeit seines nahen Todes.
Nach der gleichnamigen Novelle von Eduard Mörike | Mit: Martin Schwab, Mathias Kahler, Pia Podgornik, Erich Auer u.a. | Komposition, Hörspielbearbeitung und Regie: Heinz von Cramer | Produktion: SWR 2004 -
Molière: Der Bürger als Edelmann
Die Ballett-Komödie war der Höhepunkt der Zusammenarbeit des damaligen Dream-Teams Jean-Baptiste Molière und Jean Baptiste Lully und wurde 1670 im prächtigen Loire-Schloss Chambord vor Ludwig XIV. uraufgeführt.
Eine Komödie von Molière
Aus dem Französischen von Arthur Luther
Mit: Walter Richter, Katharina Brauren, Uta Sax, Dieter Kirchlechner, Udo Vioff u. a.
Hörspielbearbeitung und Regie: Walter Knaus
SDR 1960 -
Anna Seghers: Das siebte Kreuz
Aus dem Konzentrationslager Westhofen fliehen sieben Häftlinge. Werden sie es schaffen? Wenn nur einer durchkommt, ist dies ein Signal, ein Zweifel an der Allmacht des Nationalsozialismus. Vor der Lagerbaracke stehen sieben geköpfte Platanen, sieben Kreuze. Der Kommandant hat sich geschworen, dass alle Bäume besetzt sind, bis die Woche vorbei ist. Ein Kreuz bleibt frei; Georg Heisler hat es geschafft.
Nach dem gleichnamigen Roman von Anna Seghers
Mit: Willy A. Kleinau, Harry Hindemith
Aribert Grimmer, Paul Lewitt, Paul Streckfuß, Franz Kutschera u. a.
Hörspielbearbeitung und Regie: Hedda Zinner
Rundfunk der DDR 1955 -
August Strindberg: Ein Traumspiel
Strindbergs Stück, das die Form des Traumes nachahmt, war für die damalige Zeit eine unerhörte Kühnheit. Auch stellt er nicht nur den in seinem sozialen Dasein bedrohten Menschen dar, hier wird die Bedrohung der menschlichen Existenz schlechthin zum Mittelpunkt.
Im „Traumspiel“ erfährt das Götterkind Agnes in einer symbolisch verdichteten Erdenwanderung über mehrere Stationen von der Macht des Bösen. Von ihrer ursprünglich höheren Bestimmung können die Menschen nichts mehr erkennen.
Übersetzung: Emil Schering | Hörspielbearbeitung und Regie: Karl Peter Biltz | Komposition: Rolf Unkel | Mit: Joana Maria Gorvin, Otti Schütz, Heinz Klingenberg, Gisela von Collande u. a. | Produktion: SWF 1955
Hörspiel Hugo von Hofmannsthal: Die lange Nacht mit sieben Hörspielen zum 150. Geburtstag
Zum 150. Geburtstag von Hugo von Hofmannsthal: Eine lange Nacht mit sieben Hörspielen nach seinen lyrischen Dramen, Erzählungen, Märchenspielen und Komödien aus dem SWR-Archiv.
SWR2 Ohne Limit (bis 4 Uhr) | Zum 150. Geburtstag von Hugo von Hofmannsthal Hugo von Hofmannsthal: Andreas | Der weiße Fächer
Andreas: Eine Geschichte um existenzielle Nöte eines jungen Mannes, dessen Reise nach Venedig in die Abgründe von Gewalt, sozialem Abstieg und surrealer Erfahrung von Sexualität mündet.
Der weiße Fächer: Trauer um den Tod des Geliebten und Wiederkehr von Liebes- und Lebenslust thematisiert Hofmannsthals Versdrama von 1897 gleicht einem federleichten Zauberspiel.