Martin Walser inszenierte Günter Grass’ Theaterstück über die Fähigkeit des Menschen, sich mit Katastrophen zu arrangieren – und seine Unfähigkeit, aus ihnen zu lernen.
Ein Hochwasser hält die Menschen im Haus fest. Unten im Keller versuchen Archibald Noah und seine Schwägerin Betty, die Fotoalben, Kisten und eine Sammlung von Tintenfässern zu retten. Tochter Jutta und der Schwiegersohn befinden sich im ersten Stock. Unter dem Dach palavern die Ratten Perle und Strich. Aus einer der Fotokisten taucht plötzlich der verschollene Sohn Leo mit seinem Freund Kongo auf, respektlos gegenüber den Alten und voller wilder Abenteuergeschichten. Jutta möchte auf einem im Wasser treibenden Bett in die Freiheit schwimmen.
Ein Stück in zwei Akten
von Günter Grass
Mit: Annemarie Holtz, Johanna von Koczian, Fritz Albrecht, Karl Bockx, Robert Graf u. a.
Komposition: Rolf Unkel
Hörspielbearbeitung: Helmut Heißenbüttel
Regie: Martin Walser
SDR 1957
Günter Grass, geboren am 16. Oktober 1927 in Danzig, studierte Grafik und Bildhauerei. 1959 erschien sein Debütroman „Die Blechtrommel“, mit dem er seinen literarischen Durchbruch hatte. 1999 erhielt er den Literatur-Nobelpreis für sein Lebenswerk. Grass starb am 13. April 2015 in Lübeck.