CDU, SPD und Worms will weiter: Dieses Dreier-Bündnis will künftig im Wormser Stadtrat zusammenarbeiten. Es kommt auf 33 von 52 Sitzen. Die Zusammenarbeit hat das Bündnis jetzt mit einem Koalitionsvertrag besiegelt. In dessen Zentrum stehen aus Sicht der Koalitionspartner drei Punkte.
Für den SPD-Unterbezirksvorsitzenden Timo Horst sind Investitionen in Kitas und Schulen ein elementarer Bestandteil des Papiers. "Das ist die Grundlage für alles, was später kommt. Das sind die Menschen, die später hier arbeiten oder vielleicht auch ein Gewerbe eröffnen."
"Menschen soll es wieder besser gehen"
Für Klaus Karlin, CDU-Fraktionsvorsitzender, ist es wichtig, dass die Stadtgesellschaft wieder zusammengeführt wird. Die Bevölkerung, die Hochschule, Künstler und viele weitere Gruppierungen sollten wieder zusammenwachsen und sich auch aktiv in das Stadtleben einbringen.
Der Vorsitzende von Worms will weiter, Mathias Englert, will kein konkretes Projekt als besonders wichtig hervorheben. Sein Ziel sei es, dass die Menschen in Worms nach dieser Wahlperiode sagen, dass es ihnen wieder besser gehe.

Zum ersten Mal Dreier-Koalition in Worms
Es ist das erste Mal, dass es im Wormser Stadtrat eine Koalition aus drei Parteien gibt. Hintergrund ist das starke Ergebnis der AfD. Sie holte bei der Kommunalwahl knapp 20 Prozent. Eine Zweier-Koalition war somit rechnerisch nicht mehr möglich. Deshalb bekräftigte auch Lohr: "Wir müssen das Vertrauen der Menschen wieder zurückgewinnen."
Der Weg zu diesem Koalitionsvertrag war lang. Viele Monate sprachen CDU und SPD mit den Grünen. Im April wurden die Gespräche abgebrochen. Die CDU-Kreisvorsitzende Lohr sagte, es sei nicht gelungen, eine Vertrauensbasis mit den Grünen aufzubauen.
Vertrag war schnell ausgehandelt
Dann ging auf einmal alles ganz schnell: Drei Gesprächsrunden hat es laut Lohr gedauert, um den Koalitionsvertrag zwischen den Christdemokraten, der SPD und Worms will weiter aufzusetzen.
Eine Wunsch-Koalition scheint es nicht zwingend zu sein. Bei den Gesprächen sei "nicht alles Honeymoon gewesen", sagte Horst. Es habe Knackpunkte gegeben, die es zu klären galt. Näher darauf eingehen wollte keine der Parteien. Aber auch Englert bezeichnete den frisch unterschriebenen Koalitionsvertrag als einen "Vertrag unter Partnern, nicht unter Liebenden."
Der Koalitionsvertrag soll die Arbeitsgrundlage bis 2029 sein. Dann wird der Stadtrat neu gewählt.