"Es ist tief beschämend"

Missbrauch im Bistum Speyer: Einrichtungen für Kinder bitten um Vergebung

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Eine Studie hat das Ausmaß sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer offenbart. Jetzt nehmen drei Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe Stellung, entschuldigen sich und rufen Betroffene auf, sich zu melden.

Nach der Veröffentlichung des ersten Teils einer Aufarbeitungsstudie zu sexuellem Missbrauch im Bistum Speyer Anfang Mai wollen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe ihre Schutzkonzepte prüfen und überarbeiten.

Missbrauch im Bistum Speyer: "Es ist tief beschämend"

"Wir bitten um Vergebung bei allen Betroffenen, die in unseren Einrichtungen in der Vergangenheit Unrecht und Leid erfahren haben", schrieben die Leitungen dreier Einrichtungen in der Diözese Speyer am Donnerstag in einer Erklärung. "Es ist tief beschämend und eine schreckliche Wirklichkeit, die nicht ungeschehen gemacht werden kann." An der Erklärung beteiligten sich das Jugendwerk St. Josef in Landau, das Nardinihaus in Pirmasens und das Caritas-Förderzentrum Nikolaus von Weis in Landstuhl. Deren Leiterinnen kündigten an, interne Prozesse anstoßen zu wollen, um eine Umgangsweise mit der Vergangenheit zu erarbeiten.

Speyer

Karl-Heinz Wiesemann: Taten und fehlende Aufarbeitung beschämend Missbrauchsstudie Bistum Speyer: Bischof Wiesemann bittet Opfer um Vergebung

Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat sich in Speyer sehr emotional zur Studie zu sexuellem Missbrauch in katholischen Einrichtungen im Bistum geäußert. Der Betroffenenbeirat lobt das Bistum für die Aufarbeitung der Verbrechen.

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Landauer Jugendwerk St. Josef im Fokus

Das Landauer Jugendwerk St. Josef steht besonders in der Kritik der Speyerer Missbrauchsstudie. Danach seien 30 Prozent der 300 Betroffenen, die sich als Opfer von sexuellem Missbrauch und Gewalt im Bistum Speyer gemeldet hatten, in dieser Einrichtung gewesen. Die Zustände dort seien totgeschwiegen und vertuscht worden.

Mainz

Ein Jahr nach Studie zu sexualisierter Gewalt 43 weitere von Missbrauch Betroffene melden sich beim Bistum Mainz

Sexueller Missbrauch wurde im Bistum Mainz jahrzehntelang vertuscht. Das war das Ergebnis der Missbrauchsstudie, die vor einem Jahr veröffentlicht wurde. Das hat sich seitdem getan.

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Speyer: Mitarbeitende sensibilisieren

Als Grundlage sollen die Leitlinien zur Entwicklung einer Gedenkkultur im Bistum Speyer dienen. Die Kinder und Jugendlichen sowie die Mitarbeitenden ihrer Einrichtungen sollen zudem stärker für Grenzverletzungen sensibilisiert werden.  Die Leiterinnen baten darum, dass sich etwaige weitere Betroffene bei ihnen melden sollen. "Wir wollen gemeinsam mit den Betroffenen lernen, was wir in Zukunft besser machen können", hieß es. Es gehe um einen Austausch - darum, hinzuhören, was ihnen passiert sei und was ihnen heute helfe.

Speyer

Sprachlosigkeit, Bestürzung und Scham Reaktionen aus der Pfalz zur Missbrauchsstudie der Evangelischen Kirche

Auf das Ergebnis der am Donnerstag veröffentlichten Missbrauchsstudie der Evangelischen Kirche in Deutschland reagieren eine Dekanin und ein Dekan in der Pfalz erschüttert

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Mannheim/Speyer

"Presse und Betroffenen ist es zu verdanken, dass Fälle öffentlich wurden" Reporter Heiko Wirtz-Walter zu Missbrauchsstudie der Uni Mannheim zum Bistum Speyer

Die Uni Mannheim hat den ersten Teil einer Studie über sexuellen Missbrauch im Bistum Speyer vorgestellt. Sie enthüllt ein System von Verleugnung und Verschleierung in der Kirche.

Speyer/Mannheim

Uni Mannheim stellt Studie vor, Bistum reagiert Untersuchung zum Missbrauch im Bistum Speyer: 150 mutmaßliche Täter

Zwei Jahre nach Beginn der Untersuchung gibt die Uni Mannheim erstmals Einblick in ihre Studie zu Missbrauchsfällen im Bistum Speyer. Das Bistum hat eine Reaktion angekündigt.

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