Das tiefe Brummen einer Hornisse treibt so manchem Schweißperlen auf die Stirn. Die Größe der Insekten macht vielen Angst. Eine Hornissenberaterin aus dem Markgräflerland gibt Entwarnung. Denn Hornissen seien eigentlich friedliebende Tiere. Wie man sich verhalten sollte, wenn man ein Hornissennest entdeckt und was man tun kann, damit es gar nicht erst so weit kommt.
Beraterin: Hornissen sind friedliebend
Petra Miersch ist Wespen- und Hornissenberaterin. Als solche hilft sie Menschen im Markgräflerland (Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach), bei denen sich Wespen oder Hornissen eingenistet haben. Entdeckt man ein Hornissennest, rät sie zu Gelassenheit. "In der Regel ist ein Hornissennest kein Problem, weil die Hornissen eigentlich sehr friedliebend sind", sagt Miersch. Sie täten einem nichts, wenn man sie in Ruhe lässt und seien nicht gefährlicher als Wespen.
Es gibt ja diesen Spruch, dass fünf Hornissen ein Pferd töten können. Das stimmt aber nicht.
Hornissen zu beobachten, kann sich lohnen
Ihre Hauptaufgabe als Beraterin sieht Miersch darin, Ängste abzubauen. Ihr Ziel: die Menschen so zu beraten, dass sie die Hornissen auf dem eigenen Grundstück akzeptieren und in Ruhe lassen. "Ich appelliere dann an die Neugierde", sagt Miersch. Es sei eine tolle Chance, die Tiere bis zum Herbst zu beobachten und zu sehen, wie die Nester wachsen. Viele würden sich darauf auch einlassen.

Selbst entfernen darf man Hornissennester sowieso nicht. Sie stehen unter Naturschutz. Miersch hat zwar die Erlaubnis, Nester zu entfernen, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Wohnt etwa ein Allergiker in dem betroffenen Haus, muss das Hornissennest weg. Die Hobby-Imkerin Miersch siedelt die Nester dann meist in ihren Bienengarten um.
Wie man den zuständigen Hornissenberater findet
Wo aber findet man Hilfe, wenn ein Hornissennest am eigenen Haus zum Problem wird? Nur die wenigsten wissen, dass es Hornissenberaterinnen und -berater gibt, meint Miersch. Bevor sie vor über zehn Jahren bei einer Fortbildung des Umweltministeriums teilgenommen hatte, habe auch sie es nicht gewusst. In Baden-Württemberg gibt es Listen für Beraterinnen und Berater bei den zuständigen Landratsämtern, oft sind sie online zu finden.
Kosten für Beratung nicht einheitlich geregelt
Miersch selbst berät kostenlos. Für den Naturschutz, wie sie sagt. Ihr Geld verdient sie in der Ernährugsbildung. So wie sie handhaben es aber nicht alle Beraterinnen und Berater. Und wenn ein Nest umgesiedelt oder Hornissen sogar abgetötet werden müssen, nimmt auch Miersch Geld. Denn das mache sie nur sehr ungern.
Haben sich Hornissen einmal am eigenen Haus niedergelassen, ist die Angst vor Dauermietern völlig unbegründet. Denn Hornissen sind in der Regel Saison-Gäste. Im Herbst ziehen sie freiwillig wieder aus. Die Männchen sterben und eine Königin überwintert an einem anderen Ort. Im nächsten Jahr geht es auf die Suche nach einer neuen Behausung. Genug Zeit also, potenzielle Nistplätze zu versiegeln.