Neue Forschungsergebnisse des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zeigen, dass ein Smartphone-basierter Stuhltest bei der Früherkennung von Darmkrebs helfen kann. Die Hoffnung: Mehr Menschen, die künftig diese Art der Vorsorge nutzen.
DKFZ: App kann Vorstufen von Krebs erkennen
Forscherinnen und Forscher des DKFZ haben das Verfahren untersucht und kamen zum Ergebnis, dass die Smartphone-App Vorstufen von Darmkrebs fast so gut erkennen kann wie ein Labortest. In einer Studie erkannte der Test in 28 Prozent der Fälle gefährliche Krebs-Vorstufen. Das Ergebnis eines Labors lag mit 34 Prozent nur wenig höher. Die Möglichkeit, gesunde Personen korrekt als negativ zu identifizieren, liege bei beiden Verfahren bei 92 Prozent.
Warum sollte sich das Smartphone nicht auch zur Stuhlanalyse nutzen lassen?
Darmkrebs-App funktioniert ähnlich wie Corona-Test
Die App funktioniert mithilfe eines Stuhltests. Dafür nehmen Nutzerinnen oder Nutzer zu Hause eine Stuhlprobe per Teststäbchen, erklärt das DKFZ. Die Probe kommt dann in ein Röhrchen mit einer Lösung und muss geschüttelt werden. Die Tropfen werden auf eine Testkassette gegeben, ähnlich wie bei einem Corona-Schnelltest. Die Testkassette muss dann mit dem Handy fotografiert werden. Nach einer Viertelstunde zeigt die App ein Ergebnis.
Monat der Darmkrebs-Vorsorge So kann man sich vor Darmkrebs schützen
Was kann man selbst tun, um Darmkrebs vorzubeugen und wie funktioniert die medizinische Vorsorge, wie etwa eine Darmspiegelung? Der März ist seit 2002 der Monat, in dem die Krankheit besonders im Blickpunkt steht.
Die patientenfreundliche Methode könne den Gang zum Arzt und langes Warten auf Laborergebnisse ersparen, so das DKFZ. Fast 90 Prozent der Studienteilnehmer des Smartphone-Tests bewerteten den Test als sinnvolle Alternative. Aktuell gehen in Deutschland nur 20 Prozent der Menschen zur Darmkrebsvorsorge, heißt es. Der Schnelltest wird laut DKFZ schon kommerziell angeboten. Die Software für den Stuhltest sei in den gängigen App-Stores kostenlos verfügbar.
Bundesgesundheitsministerium empfiehlt Darmspiegelung ab 50
Das Bundesgesundheitsministerium weist darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken mit zunehmendem Alter steigt. Männern wurde deshalb bisher ab 50, Frauen ab 55 Jahren empfohlen, eine Darmspiegelung zu machen. Diese ist noch zuverlässiger als der Stuhltest.
Gleiche Möglichkeiten für Frauen und Männer seit April 2025
Seit April 2025 können Frauen und Männer ab 50 Jahren die gleichen Angebote des Darmkrebs-Screenings nutzen. Sie können eine Darmspiegelung zweimal im Abstand von zehn Jahren durchführen lassen oder alle zwei Jahre einen Stuhltest machen. Bei auffälligen Stuhltests bestehe außerdem immer ein Anspruch auf eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung. Bei Beschwerden oder bekannten Darmkrebs-Erkrankungen innerhalb der Familie sind Früherkennungsuntersuchungen auch vor dem 50. Lebensjahr möglich.
Ausführliche Informationen sind auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums zu finden.
Anm. d. Red.: In einer früheren Version des Artikels waren die Möglichkeiten zur Früherkennungsuntersuchung ab 50 Jahren für beide Geschlechter nicht genannt. Das haben wir ergänzt.